Selbstständig machen: Meine Erfahrungen nach 1 Jahr Solo-Selbstständigkeit

Mitte März 2022 habe ich offiziell mein Unternehmen angemeldet. Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Beitrag schreibe, bin ich damit diesen Monat ein ganzes Jahr selbstständig.

Zeit für eine kleine Reflektion.

Denn die letzten 12 Monate waren mit Sicherheit, die aufregendsten, spannendsten, unsichersten, einsamsten, stressigsten und freiesten Monate meines Lebens.

Und definitiv die in denen ich am meisten über mich selbst (und wenn wir ehrlich sind auch über andere Menschen) gelernt habe.

 

Selbstständig machen: Meine Learnings

Lust auf ein bisschen Ehrlichkeit?

Here we go:

Du musst alles alleine machen. Bis du NICHTS mehr alleine machst.

Sich selbstständig machen, heißt erst einmal alles alleine zu machen.

Nicht nur, weil du es willst (ist ja schließlich mein Baby), sondern auch weil dich aus deinem bisherigen Umfeld plötzlich niemand mehr versteht und sich nur wenige wirklich interessieren.

Ich bin aus der Lebenswirklichkeit meiner Familie und Freund*innen herausgerutscht.

Dass das OK ist, musste ich erst lernen.

Aber ich habe eine neue Crew gefunden. Frauen* wie ich, die sich gegen all die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen* in ihren 30ern wehren und ihren eigenen Weg gehen.

Seitdem mache ich nichts mehr alleine, weil ich immer jemanden habe, den ich fragen kann und der mich unterstützt. Bedingungslos, mit Freude am Leben und dem Wissen, dass wir gemeinsam etwas ändern können.

Achso, Arbeit kann sich auch gut anfühlen?

Bevor ich mich selbstständig gemacht habe, war meine Erfahrung mit Arbeit wie folgt:

Ich hasse jede Minute davon, ich hasse mich selbst, wie ich bin wenn ich arbeite, ich denke, ich bin komplett inkompetent und meine Freizeit muss ich komplett darauf aufwenden, mich wieder einigermaßen herzustellen, dass ich morgen wieder in der Lage bin, zu arbeiten.

(Ja, ich weiß, nicht gesund.)

Die Erfahrung zu machen, dass man etwas wirklich gerne tut, aus eigenem Antrieb heraus und einen Sinn darin sieht, war für mich neu.

Sich nicht nur auf ein unmenschliches Maß an Selbstdisziplin verlassen zu müssen, sondern tatsächlich Motivation zu verspüren… so geil einfach. Wusstest DU, dass das möglich ist???

Ich kann ja richtig gut mit Menschen?!

Mein ganzes Studien- und Arbeitsleben hindurch hat mich das Gefühl, nicht richtig dazuzugehören, zu den Leute, die richtig was reißen wollen, Karriere machen und so richtig im Flow sind mit ihrer Arbeit.

Ich konnte damit nicht umgehen und dachte, ich bin halt einfach richtig akward mit Menschen generell. Ich war schüchtern, unsicher und zurückgezogen. Networking war mir ein Graus.

Turns out: Ich kann richtig gut mit Menschen. Ich kann offen und witzig sein, auf Menschen zugehen, mich einbringen und proaktiv sein.

Kannst du dir vorstellen wie groß meine Erleichterung war, als ich gemerkt habe: Schüchtern und unsicher ist nicht mein Charakter. Sondern einfach nur das Resultat daraus, am falschen Platz zu sein?

Wir sind keine Maschinen

Auch wenn der Kapitalismus das gerne hätte.

Zu lernen, auf den eigenen Körper besser zu hören, Grenzen zu erkennen und sie dann auch einzuhalten war vielleicht der härteste Teil.

Aber auch den, den ich am meisten genossen habe.

Richtig durchzupowern, wenn die Power auch wirklich da ist, aber länger zu schlafen, weil ich es gerade einfach brauche. Wenn ich meine Tage habe, im Bett zu bleiben. Im Winter am Nachmittag spazieren gehen, wenn es tatsächlich hell ist.

Ich hatte jahrelang gegen meinen Körper gearbeitet, der mich zuverlässige Warnsignale geschickt hat. Und mein Bauchgefühl war also doch richtig: so muss das Ganze sich nicht anfühlen.

Deine Freund*innen werden nicht deine Kund*innen, aber deine Kund*innen werden deine Freund*innen

Okay, wird schwierig, das zu beschreiben, ohne säuerlich zu klingen. Aber da ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die diese Erfahrungen gemacht hat, sag ich’s mal so:

Wenn du gerade dabei bist, einen Businessplan zu schreiben und darin vermerkst, dass du deine ersten (Test-) Kund*innen aus deinem direkten Umfeld ziehen will, vergiss es.

Deine Freund*innen haben no problem damit, jeden neuen Lippenstift aus irgendeiner neuen Kollektion von Gigi Hadid oder whoever zu kaufen. Aber von dir wollen sie bitte ne gratis Beratung und schon gar nichts kaufen.

Aber meine Kund*innen… oh meine wunderbaren, mutigen, witzigen, schlauen Kund*innen! Unsere gemeinsame Zeit schweißt uns zusammen, wir reden über Geld, Ängste, schwierige Entscheidungen. Und manchmal wachsen daraus Freundschaften.

Mein eigenes Kaufverhalten hat sich verändert

Seitdem ich weiß, wie viel Arbeit und Herzblut alle meine liebe Mit-Soloselbstständigen in ihre Produkte oder Angebote stecken, achte ich viel mehr darauf, wo ich was kaufe.

Denn ich weiß jetzt: jedes Mal, wenn ich mich dazu entscheide, bei einer Kollegin zu kaufen, bedeutet das für sie, ihrem eigenen Traum ein Stück näher zu kommen.

Wir müssen uns gegenseitig mehr unterstützen!

So kannst du unterstützen, ohne etwas zu kaufen:

Du kennst jemanden, die* ein eigenes Business hat? Unterstützung muss nicht immer monetär sein. Du kannst deine Freund*innen auch so unterstützen:

Der beste Tipp, den ich erhalten habe: Das WARUM kommt zuerst, das WIE kommt später

Wie lange habe ich mich davon abhalten lassen, diesen Schritt zu gehen, weil ich nur darüber nachgedacht habe, wie das ganze Mysterium Selbstständigkeit funktioniert.

WIE funktioniert das mit der Steuer, mit der Krankenkasse usw. Wer darüber zuerst nachdenkt, macht nie den ersten Schritt.

Mein WARUM aber trägt mich durch stressige Tage, schlaflose Nächste, umsatzlose Monate: weil ich davon überzeugt bin, dass die Welt besser wird, wenn Frauen* die Kontrolle über ihre Finanzen übernehmen und sich dieses Stück Freiheit kompromisslos holen.

 

Du wirst zur gefragten Beute aller Business-Coaches

Ich habe mich noch nie im Leben so sehr als potentielle Kundin gesehen wie im letzten Jahr. Und ich bin es gerade sowas von müde, dass mir an jeder Ecke der neuste Business-Coach etwas verkaufen will.

Online-Business ist ein rasant wachsender Markt. Während ich mich an Privatpersonen wende (also dich), gibt es eine so krasse Online-Business-Bubble, in der B-to-B (also Business-to-Business) verkauft wird und sich die Aufträge gegenseitig zugeschoben werden.

Stressig, nervig und du weißt manchmal nicht, ob du dich gerade einfach nur mit ner Kolleg*in unterhältst oder ob du gerade in nem Verkaufsgespräch bist. 

“Du bist so mutig” ist der häufigste Satz, den ich gehört habe

Und der, über den ich am meisten lachen muss. Erinnerst du dich an die Zeilen über meine bisherige Erfahrung mit Arbeit? Die, die sich nach Burnout und Selbstwertproblemen angehört haben? Genau das war es auch.

Ich habe mich nie als mutig empfunden. Für mich gab es zu diesem Zeitpunkt nur diesen Weg. Nur diesen Schritt nach vorne. Im Moment gibt es für mich auch keinen Weg zurück.

Risikiere ich gerade ziemlich viel, finanziell, für meine “Karriere”, für meine Beziehung?

Ja.

Ist es hart?

Ja.

Aber davor habe ich meine Gesundheit riskiert.

Nie wieder.

Selbstständig machen: Gibt's ein Fazit?

Nein, weil ich viel zu tief drin stecke im Moment.

Und ja, weil ich gerade noch einmal gelesen habe, was ich geschrieben habe. Vielleicht ist bei dir der Eindruck entstanden, dass es ein negatives Fazit geben sollte.

Aber das gibt es nicht. Denn neben all den kilometerlangen To-Do-Listen, Unsicherheiten und Hindernissen zählt vor allem eins:

Ich habe eine Freiheit gewonnen, die ich mir vorher nicht vorstellen konnte.

Die Freiheit, ich zu sein.

Die Freiheit, meinem Herzen zu folgen (uaarrgh, kitschig, ich weiß).

Die Freiheit, meine Gesundheit an erste Stelle zu setzen.

Übrigens: Die Freiheit kann ich mir nur nehmen, weil ich meine Finanzen darauf vorbereitet habe

Wenn du dir auch ein bisschen mehr Freiheit (zurück-) holen möchtest, dann fang doch mit deinen Finanzen an. Denn wer finanzielle Sicherheit hat, der kann viiiel besser freie Entscheidungen treffen.

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Hey, ich bin Nelly

Faule Millenial, wütende Feministin, leidenschaftliche Kuchenbäckerin, im Herzen französische Italienerin – und deine Money Mentorin.​

Ich zeige dir, wie du mit Hilfe von zielgerichtetem Money Management die Balance zwischen „hier und jetzt genießen“ und „für später sparen“ findest und bewusster konsumierst.

Mein Ziel ist es, dass du mit deinen Finanzen dein Abenteuer-Bauchkribbeln-Erdbeereis-Leben aufbaust, während du entspannt und ganz nebenbei deine Finanzen immer im Blick hast.

Für mehr Freiheit, Unabhängigkeit und Leichtigkeit!

Ein Reiches Leben eben.

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