Wie wir bei unserer Hochzeit richtig viel Geld gespart haben

Ich hatte keinen Bock auf Hochzeit (und Geld dafür ausgeben). So haben wir gefeiert.

Das Wichtigste in Kürze:

Inhaltsverzeichnis

Nelly, wo sind denn die Hochzeitsbilder???

Ja, ich weiß, zu so einem Artikel gehören ein paar schöne Bilder von mir im Brautkleid und wie mein Mann ein paar Tränen verdrückt. Die gibt es auch. Aber sie sind mir schlichtweg zu privat, um sie hier zu teilen. Manche Dinge gehören für mich einfach nichts ins Internet. Sorry, not sorry.

Mein (unser) Blick auf Hochzeit und Hochzeitsindustrie

Wenn ich in einem Film höre, wie eine (weiße, normschöne, schlanke) Frau sagt, dass sie schon als kleines Mädchen von ihrer Hochzeit geträumt hat, dann kriege ich das K*tzen. Scheiß Patriarchat, dass es zum “großen Traum” von Frauen gemacht hat, verheiratet zu sein. Das sagt so ziemlich alles dazu, was ich übers Hochzeit feiern denke. Ich jedenfalls habe als kleines Mädchen davon geträumt, Meeresbiologin zu werden. Oder wenigsten Handballnationalspielerin.

Übrigens zielt meine Abneigung vor allem auf das Hochzeit feiern ab. Und nicht einmal so sehr auf die Heirat und Ehe an sich (auch wenn ich dazu eeeiiiniges zu sagen hätte). Vielmehr konnte ich noch nie nachvollziehen, wie man für einen EINZIGEN Tag, so ein Tamtam veranstalten kann. So viel Druck aufbauen. Und dann so viel Geld ausgeben.

Ich soll ein weißes Kleid anziehen, um meine Unschuld zu demonstrieren (obwohl ich schon fast die Hälfte meines Lebens nicht mehr “unschuldig” bin und seit Jahren mit meinem Partner zusammen wohne? Und überhaupt das Wort “Schuld”…was hat das da eigentlich zu suchen?!?!)

Ich soll einen Schleier tragen (WTF??? Der war früher dafür da, das Gesicht der Frau zu verdecken, damit der Mann sie auch heiratet, wenn sie hässlich ist. Misogynie in ihrer Reinform.)

Mein Vater soll mich zum Altar führen, um mich meinem Zukünftigen zu übergeben??? (Mein Vater, der mich dazu erzogen hat, eigenständige Entscheidungen zu treffen, mir nie im Leben das Gefühl gegeben hat, weniger Wert zu sein, weil ich eine Tochter und kein Sohn bin und unter dessen Dach ich nicht mehr wohne, seitdem ich 19 war? Meinem Zukünftigen, mit dem ich eine Beziehung auf Augenhöhe führe und der noch kein einziges Mal etwas über meinen Kopf hinweg entschieden hat?)

Und dann soll ich ein Fest feiern, bei dem ich im Mittelpunkt stehe (was mir ein Graus ist), jeder Zentimeter meines Aussehens hinter meinem Rücken kommentiert wird (was mich stark ein meinen Schulalltag als Teenager in Übergröße erinnert), von dem ich nichts habe, weil ich mich zwischen Tante Inge drücken, Toiletten ausweisen und Caterer antreiben zerreißen muss?

Von unverschämt hohen Preisen für alles, was das Wort “Hochzeit” im Namen trägt, mal ganz zu schweigen. Wieso macht es eigentlich einen Unterschied, ob ich ein Buffet für 60 Personen für einen 30. Geburtstag oder für eine Hochzeit bestelle?

Ist es das wirklich wert?

Auf einer Hochzeit lasten unglaublich hohe Erwartungen. Des Brautpaares, der Familie und der Gäste. Bestimmte Traditionen müssen erfüllt werden, aber vor allem Trends berücksichtigt werden. Wir sind geprägt von Hochzeits-Vlogs von reichen YouTubern aus den USA, die schon für das sogenannte “Rehearsal Dinner” mehrere Tausend Euro ausgaben, Schlösser mieten und Designer-Kleider tragen. Junggesellinnen-Abschiede im Spa müssen ebenso sein, wie ein 6-köpfiges Foto- und Filmteam.

Klar, das schwappt nach Europa rüber. Im Jahr 2023 gaben 24% der Paare zwischen 5.000 und 10.000€ für ihre Hochzeit aus. Darin liegen auch wir mit unserer Hochzeit. Aber: ebenfalls 24% gaben zwischen 10.000 und 15.000€ aus und weitere 19% sogar 15.000-20.000€. 10% machten sogar erst bei 25.000€ halt. (Quelle: statista.de)

Die Hochzeit wird zum Statussymbol. Als würde die Größe der Liebe durch die Höhe des Hochzeitsbudget ausgedrückt.

Unwillige Braut & romantischer Bräutigam: Was uns wichtig war

Ja, ich habe einiges zu sagen zu dem ganzen Hochzeitsdingsbums. Aber ich habe auch einen Partner, der gerne das ganze Romantik-Programm durchzieht. Eine Hochzeit mit allen Freund*innen und Familie war für ihn ein Muss. Ich hingegen wollte nur eine kleine standesamtliche Trauung mit unseren Eltern, Großeltern, meiner Schwester und seinem Trauzeugen. So, wie es im Jahr zuvor beim Standesamt auch war. Ich hätte danach sozusagen Schluss gemacht mit den Feierlichkeiten.

Wir haben monatelang diskutiert (und wir hatten viel Zeit dafür, weil Corona das Datum immer weiter nach hinten geschoben hat). Unser gemeinsamer Nenner: Ein Hochzeitsfest ist es nicht wert, dass wir dafür auf Urlaube verzichten. Und wir sparen lieber für Wohneigentum als für eine hippe Location.

Wir haben dann einen Kompromiss gefunden, der für uns beide gut war: Wir machen eine kirchliche Trauung, zu der wir circa 60 Gäste einladen. Im Anschluss daran findet vor Ort ein Aperitiv statt, zudem alle mit eingeladen sind. Und danach ist Schluss. Keine neue Location mit 3-Gänge-Menü und Party bis in die Nacht, inklusive Übernachtung.

Sondern ein ungezwungener kurzer Empfang, mit italienischem Fingerfood und Aperol Spritz. Mein Mann hatte sein großes Fest, ohne dass wir dafür jahrelang sparen müssen oder irgendwo kürzer treten.

Ja, ich will… ein Hochzeitsbudget

Es ist wie im “echten” Leben auch: wenn du dir kein Budget setzt, dann wachsen die Ausgaben ins Unermessliche. Deshalb haben wir zuerst definiert, wie viel Geld wir ausgeben wollen und können, ohne unsere anderen Sparziele zu gefährden.

Erst als wir das Budget hatten, haben wir angefangen, uns genau zu überlegen, wie unsere Hochzeit aussehen soll. Basis unserer Entscheidungen war immer unser Budget: pass das rein oder nicht?

Klingt unromantisch? Wenn du Geld ausgeben musst, um romantisch zu sein, dann hast du in Problem, Honeybun.

Es ist nämlich so: Du kannst mit JEDEM Budget, und sei es noch so klein, ein rauschendes Fest organisieren. Auch wenn dir jeder Hochzeits-Dienstleister etwas anderes erzählt. Wie viel Spaß deine Gäste haben und wie ihnen die Hochzeit in Erinnerung bleibt, hat nichts damit zu tun, wie viel Geld du ausgegeben hast.

Ich weiß, dein Unterbewusstsein wehrt sich gegen diese Wahrheit. Weil dir dein Leben lang eingetrichtert wurde, wie eine Hochzeit aussehen muss. Und dass das eben kostet. Übrigens nehme ich mich davon nicht aus. Ich konnte mich auch nicht von allen Erwartungen lösen, die rund um eine Hochzeit gestellt werden.

Doch die schönsten Momente auf unserer Hochzeit (für mich)? Als die ganze Kirche gesungen hat und wir die Energie unserer Familien und Freund*innen im Rücken gespürt haben. Als meine Freund*innen aus dem Studium ein selbstgedichtetes Lied auf meinen Angetrauten und mich gesungen haben. Und das hat nichts gekostet.

3 Wahrheiten über eure Hochzeitsfeier, die das Geld sparen einfacher machen

Na, wie viele Pinterest-Boards für eure Hochzeit hast du schon? Eines für Brautstrauß, eines für Tischdeko, für dein Kleid, deine Frisur, für eine Candy-Bar und das Charcuterie-Board um Mitternacht? Mindestens, oder?

Versteh mich nicht falsch, Pinterest ist auch meine Inspo-Quelle Nr. 1. Nur leider bekommen wir dort so wahnsinnig viele Ideen, dass wir aus den Augen verlieren, dass wir gar nicht alles umsetzen können. Und auch nicht brauchen.

Es klingt hart, aber für das meiste interessieren sich deine Gäste eigentlich gar nicht, auch wenn du zuvor monatelang in Handarbeit Schmetterlinge für süße Girlanden über der Tanzfläche ausgeschnitten hast. Daran erinnern sie sich (nach 3 Gin Tonics und 2 Mojitos) sowieso nicht mehr.

Kein Mensch braucht eine extra Save-The-Date Karte per Post.

Was für eine Geldverschwendung! Punkt aus. Ja, es macht Sinn, alle zu informieren, sobald die Gästeliste steht. Aber liebe Leute. Dafür muss man nicht noch zusätzlich hunderte Euro für Karten, Druck und Versand ausgeben. Dieser Trend, der da aus den USA zu uns herüber geschwappt ist, ist einfach übertrieben.

Aber überleg doch mal: Du kannst 200€ für Save-The-Date-Karten ausgeben. Oder damit eine Nacht im Spa-Hotel für euch beide bezahlen. Also mir fällt die Wahl da leicht.

Keiner erinnert sich an die Tischdeko

Klar, der Raum muss schön aussehen und ich bin wirklich weit davon entfernt zu sagen, dass es gar keine Deko braucht. Soll ja schließlich festlich aussehen. Aber ganz ehrlich: übertriebene Blumengestecke für die du auch noch meterweise Stoffbahnen gekauft hast, sind nicht das, worauf deine Gäste achten. Die aufwendig gebastelten Tischkarten stecken sie sich vielleicht im Rausch des Festes noch ein. Aber nach 3 Tagen Kater (sind wir ehrlich…mit Ü30 dauert es einfach 3 Tage) landen sie dann in einem Eck, wo sie verstauben. Oder gleich in der Tonne. Weil…wohin damit?

Sorry, Honeybun, aber keiner wird sich an eure Tischdeko erinnern. Weil es nicht das ist, was euer Fest ausmacht. In 10 Jahren werdet ihr nicht über die besondere Rosen-Sorte, die so gut zu dem Eukalyptus gepasst hat, sprechen. Sondern darüber, wie deine Trauzeugin angetrunken zu “It’s raining men” getanzt hat.

Keiner erinnert sich an eure Frisuren (und wahrscheinlich auch nicht an eure Kleider)

Kurz gesagt: die Gäste auf eurer Hochzeit, die euch wohl gesonnen sind, finden euch in jedem Aufzug und mit jeder Frisur schön. Und die giftigen Tanten, die immer lästern, werden auch an eurer Hochzeit lästern. Egal, wie dein Kleid aussieht oder wie gut deine Frisur sitzt. Ob du mehrere 100€ für ein Brautstyling ausgeben, nur damit sich deine Frisur im leichten Nieselregen beim Fotoshooting auflöst (war bei mir der Fall) und du bei der Party unter einer viel zu dicken Schicht Make-Up schwitzt, ist deinen Gästen herzlich egal.

Ich möchte ganz bestimmt hier keine Verbote aussprechen. Sondern nur dazu auffordern nachzudenken, was an eurer Hochzeit wirklich wichtig ist. Was trägt wirklich dazu bei, dass ihr ein berauschendes Fest habt, von dem ihr noch jahrelang sprecht? Hinterfragt, welche Traditionen und Trends zu euch passen und welche ihr nur machen wollt, weil sie halt alle so machen.

So haben wir bei der Hochzeitsfeier gespart: 13 Tipps & Tricks

Was folgt, ist eine kleine Liste von Dingen, die uns geholfen haben, zu sparen. Sie ist nicht vollständig, aber vielleicht gibt sie euch ein paar Ideen, Trends zu hinterfragen und bewusst das Fest zu planen, das euch entspricht.

Ich hatte kein Brautkleid an.

Sowohl bei unserer standesamtlichen als auch unserer kirchlichen Trauung hatte ich kein Brautkleid an. Das Kleid beim Standesamt war zwar weiß, aber es war ein einfaches Kleid, das ich von der Stange gekauft habe. Für 60 Euro.

Mein Kleid für die Kirche war einfach ein Cocktailkleid in alt-rosa. Im Internet bestellt, habe ich es zu meinen Eltern schicken lassen, als mein Mann und ich sie besucht haben. Dort haben wir dann unser eigenes kleine Kleid-Anprobieren-Event gemacht. Ohne den Stress und Druck in einem Geschäft.

Mein Tipp: Suche nach “weißes Cocktailkleid” oder “weißes Sommerkleid” anstatt nach Brautkleid. Dann findest du schöne Kleider, die nicht plötzlich das doppelte kosten, weil “Braut” drauf steht.

Low Budget Hochzeit: Kein Brautkleid tragen

Ich hatte keinen Schleier.

“Das ist die einzige Möglichkeit in deinem Leben, einen Schleier zu tragen!!!!” Allein die Vorstellung, dass es ein Wunsch von mir sein könnte, jemals einen Schleier zu tragen…und wenn du aufmerksam oben gelesen hast, weiß du ja schon, was ich davon halte.

Stattdessen habe ich eine Familientradition weitergeführt: Wie schon meine Großmutter und meine Mutter hatte ich einen Blumenkranz im Haar. Gesteckt waren die Blumen in einen Silberreifen, in den alle Hochzeitsdaten eingraviert sind.

Ich habe Make-Up und Haare selbst gemacht.

Weil ich die Krise bekomme, wenn jemand in meinen Haaren oder an meinem Gesicht rumfummelt. Und weil ich sonst auch nie eine aufwendige Hochsteckfrisur trage. Warum also soll ich mich an meiner Hochzeit verkleiden?

Wir haben im Herbst geheiratet.

Etwas außerhalb der Hochzeitssaison. Dafür mit voller Auswahl an Dienstleistern und weniger Preisdruck.

Wir haben einfach in der Kirche geheiratet, in die ich als Kind bin.

Auch wenn sie nicht besonders schön war. Dafür lag sie praktisch und wir konnten hinlaufen, was nicht nur am Tag selbst sondern auch bei der Vorbereitung günstig war. Außerdem konnten meine Eltern viel für uns vor Ort klären, während wir weiter weg gewohnt haben.

Wir haben nach der Trauung einen Aperitiv gemacht. Es gab kein Dinner und kein Fest.

Der wohl größte Unterschied zur klassischen Hochzeit. Nach der Trauung in der Kirche sind wir in den anschließenden Gemeindesaal gegangen. Dort fand unter dem Motto “Amore & Aperitivo” ein ausgedehnter Aperitiv statt. Mit italienischem Fingerfood und Aperol Spritz. Es gab kein Abendessen und kein Fest mit Tanz etc.

Und was soll ich sagen: das war ein voller Erfolg! Auf nichts wurden wir nach unserer Hochzeit so oft angesprochen wie darauf, dass das Konzept so wunderbar war. Für die Gäste (vor allem die mit kleinen Kindern) war es praktisch, weil sie abends wieder heimfahren konnten.

Das heißt, es war auch für die Gäste günstiger. Das war uns wichtig, denn wir wollten auf keinen Fall, dass unsere Hochzeit für manche Gäste finanzieller Stress bedeutet.

Denn sind wir ehrlich: Hochzeitsgast sein ist teuer! Und nicht jeder kann oder will sich das leisten!

Es gab eine End-Zeit, die wir vorher kommuniziert haben.

Jepp, wir haben ein paar Wochen vorher einen Ablaufplan geschickt, auf dem stand, dass das Brautpaar um exakt 19 Uhr verabschiedet wird. Und so war es dann auch. Wir sind in ein paar kurze Flittertage gefahren und das Fest war zu Ende.

Weil mich das ganze “Im Mittelpunkt stehen” von vorne herein gestresst und genervt hat, war ich sehr froh um diesen Punkt. Ich wusste: nach 4 Stunden ist der Spuk vorbei. Solange halten auch als Introvertierte meine sozialen Batterien. Alle wussten, woran sie sind und konnten dementsprechend planen. Keiner konnte irgendwelche Erwartungen haben. Und diejenigen, die es sich nach unserer Einladung zum Aperitiv herausgenommen haben zu fragen, warum sie eigentlich nicht zum richtigen Fest eingeladen sind, waren dann auch beruhigt (und konnten von Glück reden, dass mein Mann mich davon abgehalten hat, sie wieder auszuladen…)

Ablauf günstige Hochzeit
Der Ablauf unserer Hochzeit

Das Catering kam von einer lokalen Pizzeria.

Keine teuren Anfahrten und Preise vom Land, sag ich da nur.

Anstatt Softtrinks gab es infused Wasser.

Und das kam richtig gut an! Anstatt Flaschen mit Cola & Co hinzustellen, hatten wir Getränke-Spender, die wir mit verschiedenen Sorten infused Wasser gefüllt hatten. Grüne Limette, weißer Pfirsich und rosa Pampelmuse.

Zuerst war das eigentlich dafür gedacht, hässliche Getränkebuffets mit Glasflaschen zu vermeiden. Denn die bunten Wasserspender sahen einfach so cool aus. Doch es stellte sich heraus, dass wir dadurch richtig viel Geld gespart haben. Wir brauchten nur den entsprechenden Sirup und etwas Obst und Kräuter.

Low Budget Hochzeit: Getränkestation
Die Getränkestation war der Hit (und hat richtig Geld gespart)

Das Gastgeschenk war selbst gemacht.

Meine Schwiegermutter hat schon ein halbes Jahr vor der Hochzeit angefangen, Marmelade zu kochen, sie in kleine Gläschen abgefüllt und mit einem Band versehen.

Selbstgemachtes Gastgeschenk

Der Blumenschmuck war selbstgemacht und die Blumen waren aus dem Garten meiner Eltern.

Als Tischdeko hatten wir kleine Vasen mit einer bunten Mischung von Dahlien aus dem Garten meiner Eltern. Und ja, das hat ausgereicht. Mehr noch, es war vergleichsweise wenig Aufwand, sah wunderschön aus und hat unser Budget kaum berührt. Das ist natürlich auch eine glückliche Fügung, ganz klar. Mehr dazu unten.

Blumenschmuck aus dem Garten meiner Eltern

Es gab wenig weitere Deko und das meiste hatten wir schon.

Als Tischdeko hatten wir kleine Vasen mit einer bunten Mischung von Dahlien aus dem Garten meiner Eltern. Und ja, das hat ausgereicht. Mehr noch, es war vergleichsweise wenig Aufwand, sah wunderschön aus und hat unser Budget kaum berührt. Das ist natürlich auch eine glückliche Fügung, ganz klar. Mehr dazu unten.

Wir haben das Karten-Design selber gemacht.

Anstatt teure Vorlagen zu kaufen und drucken zu lassen, habe ich unsere Einladungen über Canva selbst gestaltet und direkt dort drucken lassen. Liederhefte usw. haben wir sogar zu Hause mit unserem alten Druck gedruckt.

Geld sparen an der Hochzeit hat auch etwas mit Glück & Privilegien zu tun.

Vielleicht hast du dir beim Durchlesen gedacht “ja schön für euch, aber ich habe leider keine Eltern, die mich so untersützen”. Deswegen will ich an dieser Stelle klar machen, dass mein Mann und ich großes Glück hatten, dass unsere Eltern jeweils mit solch einer Freude unsere Hochzeit vorbereitet und unterstützt haben. Von Blumendeko über Gastgeschenk wäre so einiges nicht möglich gewesen. Wir sind uns dessen sehr bewusst.

Wo wir Glück hatten:

  • Der Trauzeuge meines Mannes hat eine Band und hat Live-Musik beigesteuert
  • Anstatt mehr Catering-Personal einzustellen, haben Freunde meiner Eltern im Hintergrund und in der Küche gearbeitet.
  • unsere Eltern & Geschwister haben viel an Vorbereitung übernommen, die wir sonst entweder hätten auslagern oder weglassen müssen
  • Meine Eltern haben einen großen Garten und konnten uns Blumen und Grün zu Verfügung stellen.

Aber: Wir haben das Fest auch darum herum geplant, was wir schon hatten. Und das war wahrscheinlich das Schlauste, was wir tun konnten.

Woran wir übrigens nicht gespart haben:

Essen und Fotografin. Ans Essen erinnern sich die Gäste nämlich! Und schlechtes Essen kann ein Fest verderben (anders als schlechte Tischdeko). Außerdem sind die Bilder das, was ihr tatsächlich euer (gemeinsames) Leben lang anschaut. Deshalb: Nicht am falschen Ende Geld sparen bei eurer Hochzeit!

Fazit: Geld sparen bei der Hochzeit zur Nachahmung empfohlen

Sind wir mal ehrlich: Zur Hochzeits-Freundin werde ich nicht mehr. Und wäre da nicht dieses Ding mit den Kompromissen, die man in einer Beziehung halt manchmal eingehen muss…ich hätte gar kein großes Fest gebraucht. Alle Augen auf mir, auch wenn es nur 4 Stunden waren, war einfach mein Albtraum. Bis wir in der Kirche waren, war ich schon so gestresst, dass ich den Tränen nahe war. Und da find der eigentliche Stress ja erst an. Die impliziten (und manchmal krass expliziten) Erwartungen von manchen Menschen, die meinen, eine Meinung haben zu dürfen, haben mich genervt. Gerade als Braut gibt es so viele Dinge, die du an diesem Tag sein sollst… Du kannst eigentlich nur alles falsch machen.

Und deshalb hoffe ich, dass du aus diesem Beitrag eines mit nimmst: Macht doch was ihr wollt.

Macht was IHR wollt. Egal, was die anderen denken. Denn wenn du sowieso alles falsch machst, kannst du es ja auch gleich so falsch machen, dass es wenigstens für dich richtig ist.

Bloß bitte rennt nicht irgendwelchen Trends von Pinterest hinterher, die bei weitem euer Budget sprengen. Denkt daran: die Leute erinnern sich nicht an die Dinge, die viel Geld gekostet haben. Sie erinnern sich an euer Lachen, weil ihr entspannt eine Hochzeit feiern könnt, für die ihr euch weder verschulden noch auf den nächsten Urlaub verzichten müsst.

Müssten (ja müssten, nicht dürften…haha) wir noch einmal Hochzeit feiern, wir würden es wieder so machen. Eine kleinere Feier mit Aperitivo anstatt krasse Party im Ballsaal. Das Geld, das wir dadurch gespart haben, stecken wir lieber in unsere nächsten Urlaube.

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Hey, ich bin Nelly

Faule Millenial, wütende Feministin, leidenschaftliche Kuchenbäckerin, im Herzen französische Italienerin – und deine Money Mentorin.​

Ich zeige dir, wie du mit Hilfe von zielgerichtetem Money Management die Balance zwischen „hier und jetzt genießen“ und „für später sparen“ findest und bewusster konsumierst.

Mein Ziel ist es, dass du mit deinen Finanzen dein Abenteuer-Bauchkribbeln-Erdbeereis-Leben aufbaust, während du entspannt und ganz nebenbei deine Finanzen immer im Blick hast.

Für mehr Freiheit, Unabhängigkeit und Leichtigkeit!

Ein Reiches Leben eben.

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