Titelbild: Achtsamer Umgang mit Geld

Achtsamer Umgang mit Geld: 5 Strategien für finanzielles Wohlbefinden in 2024

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze:

Achtsamer Umgang mit Geld: was heißt das eigentlich?

Wahrscheinlich ist Geld nicht dein Lieblingsthema (übrigens: meins auch nicht. Deswegen ist es mir ja so wichtig, dass du einen stressfreien und zeitsparenden Umgang mit Geld hast. Damit du dich den wirklich schönen Dingen widmen kannst). Und was macht das schon? Ich meine, die Leute, die nachts von Geld träumen, sind mit ziemlicher Sicherheit nicht diejenigen, mit denen du gerne Zeit verbringen willst. Oder auf einer Dinnerparty bei einem Espresso-Martini über deine neusten Lieblingsbücher sprechen willst. Geschweige denn über Geld.

Aber Geld muss nicht dein Lieblingsthema sein, damit du es ernst nimmst. Und zwar so ernst, dass du anerkennst, welche wichtige Rolle es in deinem Leben hat. Ob du willst oder nicht. Schließlich leben wir in einer Gesellschaft, in der Waren gegen Geld getauscht werden. Ganz egal, was deine persönliche Einstellung dazu ist.

Achtsamer Umgang mit Geld heißt deswegen für mich erst einmal, diese Rolle von Geld in deinem Leben zu definieren. Würdest du deshalb diese drei Aussagen so unterschreiben?

Geld ist

… ein Mittel, um meine Existenz zu sichern

… ein Grundpfeiler für meine Unabhängigkeit und Freiheit

… etwas, mit dem ich mir meine Träume erfüllen und meine Ziele erreichen kann

Ja?Klasse. Ich natürlich auch.

Und jetzt kommt die nächste Frage: Gibst du dein Geld momentan so aus, dass diese drei Aussagen wahr sind? Oder lässt dein aktueller Umgang mit Geld eher hierauf schließen:

Geld ist

… dazu da, mich an stressigen/langweiligen/es-regnet-und-meine-Chefin-hat-mich-genervt Tagen mit Shopping zu belohnen

… eine endlose Quelle von Stress und Angst

… gleich wieder weg

Ich kann verstehen, wenn du jetzt kurz schlucken musst. Oder dich ertappt fühlst. Denn du bist damit nicht allein. So viele verstecken sich hinter einer Fassade von “Geld ist mir einfach nicht wichtig” und “Geld ist schmutzig”. Dabei sind solche Aussagen auch nur eine Form von Prokrastination: Wenn Geld mir nicht wichtig ist und ich das Konzept Geld von vorne herein ablehne, dann muss ich mich auch nicht darum kümmern.

Achtsamkeit, du & dein Geld: der größte Denkfehler

Doch zu was führt dieses “nicht kümmern”? Letzten Endes dazu, dass Geld eine viel größere Rolle in deinem Leben spielt, als es müsste. Ich wette nämlich mit dir, dass du viel häufiger an Geld denkst, weil es dir Stress und Angst bereitet. Schließlich ist unser menschliches Gehirn darauf gepolt, ständig an Gefahren zu denken. Und dein Gehirn sagt Geld = Gefahr.

Achtsamer Umgang mit Geld heißt, dass du deine Finanzen bewusst in deinen Alltag und deine Zukunftsvision mit einschließt. Du darfst annehmen, dass Geld Gutes in deinem Leben bewirkt. Und vor allem darfst du dein Geld dafür nutzen, dein Leben aktiv zu gestalten.

Wird mit Geld Macht ausgeübt? Wird Geld als Druckmittel verwendet? Haben viel zu viele Menschen zu wenig Geld und zu wenige Menschen zu viel davon? Bedeutet Geld Ungerechtigkeit?

Ja, das tut es.

Aber das bedeutet nicht, dass es das auch in deinem Leben tun muss. Niemandem ist geholfen, wenn du aus Solidarität mit den Unterdrückten und Zurückgelassenen dieser Welt auf dein eigenes finanzielles Potenzial verzichtest.

Denn dein Geld ist dann achtsam eingesetzt, wenn du einen Gegenstand möglichst häufig nutzt.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Wenn du deine Finanzen nicht in die Hand nimmst und dein finanziellen Potenzial nicht komplett ausschöpfst, dann wirst du zur Komplizin in diesem Ungerechtigkeits-Spiel. Denn anstatt dein Geld dafür zu nutzen, diese Welt ein klein weniger ungerecht zu machen, gibst du es für belangloses Zeug aus, hältst dich selbst klein, weil du finanziell auf keinen grünen Zweig kommst und erlaubst dir selbst keinen Handlungsspielraum, mit dem etwas an dieser Ungerechtigkeit verändern könntest.

Indem du zum Beispiel spendest.

Oder dich ehrenamtlich in deiner Freizeit engagierst, weil du einen Tag weniger arbeiten gehen kannst. Weil du deine Finanzen im Griff hast.

Also: welche Rolle nimmt Geld und ein achtsamer Umgang damit ab jetzt in deinem Leben ein?

Geldbewusstsein = dir der Auswirkungen deines Geldes bewusst zu werden

Spürst du ein kleines Ziehen im Bauch, nachdem du den letzten Abschnitt gelesen hast? Ein “Aber!!!”?

Ich auch. Wer wie wir beiden mit Empathie durch die Welt geht und jeden Tag die Nachrichten liest, der spürt einen Widerspruch. Ja, du verstehst, dass du nur etwas verändern kannst, wenn du deine Finanzen im Blick hast und es niemandem nützt, wenn du weder Notgroschen noch Altersvorsorge hast. Aber du weißt auch: Geld wird ständig für unwichtige Dinge ausgegeben, während an den wichtigen Stellen (Klimaschutz, humanitäre Hilfe, Bildung, etc.) gespart wird. Inkompetente, weltfremde alte Männer (hallo, Friedrich Merz) verdienen unfassbar viel Geld während deine beste Freundin als Krankenschwester noch einen Zweitjob hat, damit sie ihren Kindern neue Klamotten kaufen kann.

Und du und ich wir fühlen uns ganz klein.

Als Konsumentin hast du mehr Macht, als du denkst. Nutze sie!

Dabei vergessen wir eines: Geld gibt auch uns Macht. Denn du triffst jeden Tag neue Geld-Entscheidungen. Das fängt im Supermarkt an, wenn du mit Absicht keine Produkte von Großkonzernen in den Einkaufswagen legst, die künstliche Wasserknappheit erzeugen, um damit Geld zu verdienen. An der Kasse triffst du dann die Entscheidung, mit welcher Bank du den Zahlungsvorgang abwickelst und ob du damit eine Bank unterstützt, die in Rüstung oder Kohlekraft investiert. Beim Samstags-Shopping geht es dann damit weiter, dass du dir einen fair produzierten Pulli kaufst. Anstatt fünf schlecht zusammengenähte Fetzen, die von unterbezahlten Arbeiterinnen unter lebensgefährlichen Umständen hergestellt wurden. Oder damit, dass du dein Geld nicht für billige Plastikprodukte ausgibst, deren Mikropartikel irgendwann in einer Meeresschildkröte landen, nachdem du sie weggeschmissen hast.

Wie und wofür du dein Geld ausgibst, hat große Auswirkungen. Achtsamer Umgang mit Geld heißt, sich dieser Auswirkungen bewusst zu sein und dementsprechend zu handeln.

Smart Spending = dem Geld sagen, wo es langgeht

Damit du dein Geld auch mit der bestmöglichen Wirkung und damit achtsam ausgeben kannst, musst du drei Dinge wissen:

  1. Wie viel Geld du zur Verfügung hast.
  2. Wofür du dein Geld gerade so ausgibst.
  3. Wofür du es eigentlich ausgeben solltest und möchtest.

Und um es gleich vorwegzunehmen: Ja, cent-genau. Denn Zahlen geben (Planungs-) Sicherheit.

Wenn du bewusster mit Geld umgehen willst, musst du dein Geld von dem Ort, an den es jetzt geht (aka Online-Shops nach Feierabend auf der Couch), dorthin lenken, wo du es wirklich haben willst (Notgroschen, Urlaubskonto, Coaching, etc.).

Zu einem achtsamen Umgang mit Geld gehört das Bewusstsein darüber, wie viel Geld du hast und wofür genau du es ausgibst. Mit anderen Worten: du musst handlungsfähig werden mit deinem Geld und lernen zu agieren anstatt zu reagieren.

Wenn du bewusster mit Geld umgehen willst, musst du dein Geld von dem Ort, an den es jetzt geht, dorthin lenken, wo du es wirklich haben willst

Reagieren heißt

  • “Mist, mein Konto ist schon wieder leer. Für diesen Monat heißt es nur noch Kartoffeln”
  • “Waschmaschine kaputt? Dann kaufe ich eine auf Pump und stottere die Raten ab”
  • “Urlaub?!? Kann ich dieses Jahr vergessen. Dafür ist irgendwie nie Geld übrig”

 

Agieren heißt

  • “Ich kenne meine Lebenshaltungskosten und decke sie immer zuerst ab. Freizeit und Genuss leiste ich mir vom Rest”
  • “Ich habe einen Notgroschen und muss mich nicht verschulden”
  • “Reisen ist mir wichtig. Deshalb lege ich monatlich dafür Geld zur Seite und verzichte lieber aufs Shopping”.

 

Um es dir einfacher zu machen, zu erkennen, wo dein Geld eigentlich so landet, habe ich den Ausgaben-Check entworfen. Mit dieser Excel-Tabelle hast du in nur 5 Minuten den Überblick über deine Ausgaben und wo du noch mehr aus deinem Geld rausholen kannst.

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Mindful Shopping = Einkaufsbummel mit Ziel und Verstand

Eines meiner wichtigsten Mottos: Shopping ist kein Hobby! Auch wenn uns das unsere Konsumgesellschaft einreden will. Aber Konsum ist kein Zeitvertreib und wer bewusst konsumieren will, muss sich von der Vorstellung lösen, dass Konsum die eigenen Probleme löst. Und dass Verzicht auf Konsum = Verzicht auf Freude ist.

Warum Finanzen organisieren nichts mit Verzicht zu tun hat und was du tun kannst, wenn du ständig das Gefühl hast, auf etwas verzichten zu müssen, habe ich in diesem Blogartikel zusammengefasst:

Achtsamer mit Geld umzugehen, bedeutet nicht, gar kein Geld mehr für Konsumartikel, Freizeit und Genuss auszugeben. Es bedeutet lediglich, dass du es bewusst tust. Und zwar für die Dinge, die dir wirklich wichtig sind und tatsächlich Freude bringen. Anstatt aus einem Impuls, Reflex oder Frust heraus Dinge zu kaufen.

Kurz gesagt: Kopf an, Bauch aus.

Denn auch wenn ich ein großer Fan von Bauchgefühl bin, beim Shopping ist es kein guter Ratgeber. Dein Verstand aber schon.

Weniger “was soll’s, das Paar Schuhe machen den Kohl jetzt auch nicht mehr fett” und mehr “90 Euro für neue Schuhe oder im Sommer mal wieder nach Paris fahren? Ab auf’s Urlaubskonto”.

Wie du mehr auf deinen Verstand hörst und zielgerichtet achtsamer konsumierst, verrate ich dir in meinen 5 Strategien für achtsamen Konsum:

5 Strategien, um achtsamer mit Geld umzugehen

“Ich will alles und zwar sofort” - gute Geld-Entscheidungen treffen

Kennst du das Gefühl, wenn du eine Bluse im Online-Shop siehst… und 3 Tage später drückt dir der Postbote ein Päckchen in die Hand. Du fragst dich “Was habe ich denn bestellt?!” und packst dann verwundet die Bluse aus. Irgendwie sind alle Synapsen durchgebrannt und du kannst dich gar nicht mehr daran erinnern, sie bestellt zu haben. Nur daran, dass du zu diesem Zeitpunkt das Gefühl hattest, dass du sie unbedingt brauchst. Uuuuuuunbedingt.

Wenn du zur Entspannung durch deine Zalando-App scrollst, dann übernimmt dein Höhlenmenschen-Ich das Kommando: “ich muss das alles jetzt sofort haben”. Mit Achtsamkeit hat das wenig zu tun.

Doch du bist viel besser beraten, mit dem Teil deines Gehirns Entscheidungen zu treffen, der dein langfristiges Wohlergehen im Sinn hat. Das ist der präfrontale Cortex, der für die Handlungsplanung zuständig ist. Er ist dein “Emotions-Manager” und derjenige, der dir zuflüstert, dass du keine neuen Sneakers brauchst, nur weil du einen schlechten Tag hattest.

Überlasse deine Geldentscheidungen nicht deinem Höhlenmenschen-Ich!

Der präfrontale Cortex stellt sicher, dass du deine langfristigen Bedürfnisse (finanzielle Sicherheit, Weltreise, Altersvorsorge) nicht gegen dein kurzfristigen Bedürfnisse (”Nagellack! Schuhe! Jetzt!”) eintauschst.

Achtsamer konsumieren bedeutet, dass du deine Geldentscheidungen nicht deinem Höhlenmenschen-Ich überlässt. Sondern deinem präfrontalen Cortex, dem “Emotions-Manager”. Du brauchst dir nicht gleich verbieten, etwas zu kaufen. Sage dir stattdessen, dass du es dir morgen kaufst…wenn du es dann immer noch willst.

Um nach dem Neandertaler-Ausbruch wieder die moderne, logisch denkende Person hervorzuholen, die sich nicht den 33. Rot-Ton-Nagellack kauft, braucht es… Zeit. Der einfachste Trick ist, abzuwarten. Du brauchst dir nicht gleich verbieten, etwas zu kaufen. Sage dir stattdessen, dass du es dir morgen kaufst…wenn du es dann immer noch willst.

Denn dann ist der erste kleine Rausch vorüber und du kannst Entscheidungen mit Logik treffen.

Achtsamkeits-Tipp

Warte mindestens 24 Stunden zwischen “ich will das haben” und dem tatsächlichen Kauf.

die besten Finanztipps

“Das muss ich unbedingt haben” - den Unterschied zwischen deinem tatsächlichen Wunsch und einer falschen Verlockung erkennen

Übrigens helfen die 24 Stunden Wartezeit auch dabei zu erkennen, ob du dir mit dem Kauf einen tatsächlichen Wunsch erfüllst oder nur einer falschen Verlockung erliegst.

Umgeben von maßloser Werbung fällt es uns schwer zu unterscheiden, was wir wirklich wollen und was nur durch Marketing als künstlicher Wunsch entstanden ist. Das ist schließlich der Grundgedanke von Marketing: In der* Konsument*in einen neuen Wunsch entstehen lassen, damit sie* etwas kauft, was sie* eigentlich gar nicht braucht. Lässt sich auch schön unter dem auf Instagram sehr beliebten Aufreißer von Influencer*innen zusammenfassen “the lipstick/bag/supplement you didn’t know you need.”

Denn bis du die Werbung gesehen hast, wusstest du gar nicht, dass du das brauchst. Das ist ein künstlich erzeugter Wunsch und die Marketingleute sind schließlich Profis darin dich denken zu lassen, dass du dich eeeendlich selbst schön finden wirst, wenn du diesen Lippenstift hast. Und wenn nicht mit dem, dann mit dem nächsten. Oder übernächsten. Und schon hast du eine Lippenstiftsammlung, obwohl du eigentlich nur im Home Office sitzt und Lippenstift gar nicht magst.

“The thing you didn’t know you needed” - Marketing erzeugt künstliche Bedürfnisse.

Warum wir trotzdem darauf reinfallen? Weil uns solche schnellen Käufe, Sales und mega Angebote einen Dopamin-Rausch verschaffen. Und den wollen wir immer wieder haben. Leider überschreibt dieser aber unsere tatsächlichen, tief verankerten Wünsche.

Lippenstift, das neue Gym Outfit oder ein neues Handy sind falsche Verlockungen. Mehr Zeit für deine Familie, Wohlstand, finanzielle Unabhängigkeit – DAS sind wahre Wünsche. Und tief in dir drin weißt du auch, dass du nach diesen Wünschen handeln willst. Deshalb ist es so wichtig, dass du zu unterscheiden lernst, was nur künstlich erzeugte Versuchung ist und was ein Herzenswunsch.

Eine Frage, die mir sehr dabei hilft ist: Was möchte ich mit diesem Kauf ausdrücken?

Denn ein Kauf ist immer auch ein Ausdruck deiner selbst, was du über dich und die Welt denkst. Achtsamer Konsum bedeutet, sich dieses Ausdrucks bewusst zu werden und ihn auch bewusst einzusetzen. Und zwar für meine persönlichen Wünsche und nicht für Zeug, das ich eigentlich nicht brauche.

Achtsamkeits-Tipp

Mache eine Liste mit deinen tatsächlichen, tief verankerten Wünschen und frage dich beim nächsten Online-Shopping: Unterstützt dieser Kauf meinen Wunsch oder lässt er ihn weiter weg erscheinen?

die besten Finanztipps

“…dann fühle ich mich bestimmt besser” - deine Gefühle besser verstehen

Wir vermeiden und unterdrücken unsere negativen Emotionen beim Einkaufen, anstatt konstruktiv mit ihnen umzugehen. Das kannst du zum Beispiel beobachten, wenn du etwas kaufst, einfach nur, weil du nicht darauf verzichten willst und keine Mangelgefühle haben willst. Doch wenn du das immer wieder tust und konstant versuchst, deine negativen Gefühle zu verhindern, schiebst du die negativen Gefühle nur nach hinten, in die Zukunft.

“Soll sich doch mein Zukunfts-Ich drum kümmern”.

Dann machst du vielleicht immer mehr Schulden, erreichst deine finanziellen Ziele nicht, kannst etwas nicht tun, was du gerne tun möchtest, weil du es nicht leisten kannst. Dann fühlst du Mangel und Verzicht.

Die Warheit ist nämlich: Du hast kein Ausgaben-Problem oder Shopping Problem. Sondern du hast ein Problem damit, richtig zu fühlen und diese Gefühle zuzulassen, auch wenn sie negativ sind. Du hast nicht gelernt, wie du richtig fühlst und wie du einen gesunden und konstruktiven Umgang mit negativen Emotionen hast. Das Shopping ist nur ein Symptom.

Dabei entsteht ein häufiger Irrtum: du denkst nämlich, dich mit deinen Gefühlen zu beschäftigen ist schwer und unangenehm. Was aber wirklich schwer ist, ist der Druck und das Leiden, das entsteht, wenn du deine Gefühle mit Shopping betäuben willst. Denn zu viele Einkäufe und zu hoher Konsum führen immer dazu, dass du dich noch schlechter fühlst, und lösen nie das, was du dir erhoffst.

Wenn du achtsamer mit Geld umgehen willst, musst du also lernen, deinen Gefühle besser zu verstehen und sie nicht als Grundlage für deine Geldentscheidungen zu nehmen. Achtsamkeit heißt auch Achtsamkeit mit sich selbst.

Selbstliebe ist, nicht shoppen zu gehen. Auch wenn dir die Werbung sagt, dass es der ultimative Akt von selflove ist, wenn du dir diese Tasche gönnst.

Achtsamkeits-Tipp

Achte in den nächsten Wochen darauf, was du fühlst, wenn du zu Hause durch Shopping-Apps scrollst oder im Laden stehst. Welche Gefühle schlummern im Hintergrund? Was willst du überdecken? Lasse diese Gefühle zu.

die besten Finanztipps

“Alle haben das” - Trends hinterfragen

Du machst Instagram auf und siehst durchgestylte Wohnungen in beige, durch die topgestylte Frauen in Old Money Style Outfits hüpfen. Also dekorierst du auch gleich deine Wohnung um, von Küche bis Kinderzimmer ist jetzt alles sandfarben-weiß-grau. Du trägst die passenden Marlene-Hosen und eine Bluse aus Seiden-Imitat dazu.

Und schwuppsdiwupps ist plötzlich wieder barbie-rosa in Mode, Wohnzimmer werden Bonbon-farben, Pullover haben bunte Applikationen. Und du magst dein Wohnzimmer und deinen Kleiderschrank nicht mehr.

Wenn du achtsamer mit Geld umgehen willst, solltest du deswegen anfangen, verschiedene Trends zu hinterfragen.Entspricht das wirklich deinem Geschmack, wenn alles einfarbig ist? Oder rosa?

Denn dein Geld ist dann achtsam eingesetzt, wenn du einen Gegenstand möglichst häufig nutzt.

Und das ist leichter gesagt als getan. Schließlich wird unser Geschmack häufig von unseren Sehgewohnheiten geprägt. Was wir auf Social Media sehen, beeinflusst stark, was wir wollen. Schließlich vergleichen wir uns automatisch und wollen mithalten. Unsere Blümchen-Gardine, die wir eigentlich total süß finden, weil sie uns an den Schwedenurlaub erinnert, gefällt uns plötzlich nicht mehr. Und so rennst du immer wieder neuen Trends nach, verschwendest Geld und Ressourcen.

Ein weiteres großes Problem: Was wir in den Wohnungen und an den Körpern von Influencer auf den Sozialen Medien sehen, haben sie sich ziemlich oft nicht selbst gekauft. Es sind gesponserte und geschenkte Produkte, die da im Hintergrund im Regal stehen oder an den Ohren hängen. Denn auch wenn Influencer sie nicht direkt bewerben (und deshalb nicht als Werbung kennzeichnen müssen) – sie haben sie sich nicht selbst gekauft. Doch wir denken, wir müssen uns das unbedingt leisten können.

Wenn du deinen Umgang mit Geld achtsamer gestalten willst, ist ein wichtiger Schritt, dass du anfängst zu hinterfragen, was dir wirklich gefällt. Und was du nur mitmachst, weil das jeder macht. Dein Geld ist schließlich eine Ressource, die du nur für die Dinge einsetzen solltest, die dir wirklich langfristig Freude oder dich deinen Zielen näher bringen. Das bedeutet nicht, dass du dir nicht mehr die neusten Klamotten kaufen darfst. Aber frage dich, ob sie wirklich zu deinem Stil passen und du sie auch langfristig anziehen wirst. Denn dein Geld ist dann achtsam eingesetzt, wenn du einen Gegenstand möglichst häufig nutzt (das nennt man cost-per-wear value).

Achtsamkeits-Tipp

Frage dich, ob ein neuer Trend wirklich zu deinem Geschmack, deiner Wohnung und deinem Kleiderschrank passt

die besten Finanztipps

“Das macht man halt so” - Dich von gesellschaftlichen Erwartungen lösen

Ahhhhh…wie viele Fehler ich schon gemacht und wie viel Zeit und Geld ich vergeudet haben, weil ich etwas gemacht habe, “weil man das halt so macht”. Schließlich erscheint es weniger anstrengend, einfach die ausgetretenen Pfade zu gehen. Haus bauen, Auto leasen und so weiter. Ob das das richtige für die eigene (finanzielle) Situation ist und unseren eigenen Werten entspricht? Diese Frage stellen wir uns oft gar nicht.

Dabei solltest du das unbedingt tun. Denn achtsam konsumieren bedeutet, dass du dein Geld im Einklang mit deinen Werten ausgibst, anstatt im Einklang mit dem, was Tante Inge von dir erwartet.

Wofür willst du dein Geld ausgeben?

Was ist dir wichtig?

Diese Fragen sollten deine Geldentscheidungen bestimmen und nicht, was Tante Inge dann bloß ihrem Nähkreis erzählt. Mach es dir lieber zu Gewohnheit, dich zu fragen, ob ein Kauf deinen Werten entspricht.

In diesem Blogartikel kannst du nachlesen, was deine Werte mit deinem Umgang mit Geld zu tun haben und wie du sie gezielt dafür nutzt, deine Finanzen im Griff zu haben: Was deine Werte mit deinem Umgang mit Geld zu tun haben

Fazit: ein achtsamer Umgang mit Geld ist eine bewusste Entscheidung für dich selbst

Wenn du nur eine Sache aus diesem Artikel mitnimmst, dann hoffentlich, dass es bei Achtsamkeit und Geld vor allem um eines geht: hinterfragen, hinterfragen hinterfragen.

Ein achtsamer Umgang mit Geld ist eine Veränderung im Innen und beginnt damit, dass du dich selbst beobachtest. Dein Verhalten, deine Gefühle, deine Träume.

Gleichzeitig braucht eine solche Veränderung auch Zeit. Und das ist ok. Du hast sie.

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Hey, ich bin Nelly

Faule Millenial, wütende Feministin, leidenschaftliche Kuchenbäckerin, im Herzen französische Italienerin – und deine Money Mentorin.​

Ich zeige dir, wie du mit Hilfe von zielgerichtetem Money Management die Balance zwischen „hier und jetzt genießen“ und „für später sparen“ findest und bewusster konsumierst.

Mein Ziel ist es, dass du mit deinen Finanzen dein Abenteuer-Bauchkribbeln-Erdbeereis-Leben aufbaust, während du entspannt und ganz nebenbei deine Finanzen immer im Blick hast.

Für mehr Freiheit, Unabhängigkeit und Leichtigkeit!

Ein Reiches Leben eben.

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