Seit März 2021 bin ich schuldenfrei. Genauer gesagt seit dem 4. März 2021. Dieses Datum hat sich nämlich in mein Hirn gebrannt wie nix anderes. Schuldenfrei zu sein hat mein Leben verändert.
Aber eigentlich sollte ich sagen, dass die Schulden mein Leben verändert haben. Denn ohne die erdrückenden 30.000€ Schulden aus dem Studium hätte ich mich niemals so um meine Finanzen gekümmert.
Ich hätte niemals in dieser Form meinen Umgang mit Geld reflektiert und meinen Konsum hinterfragt. Ich hätte mich wahrscheinlich auch nicht gefragt, welche Glaubenssätze über Geld ich aus meinem Elternhaus mitbekommen habe und wie sie meine Beziehung zu Geld negativ beeinflussen.
Ok, ich will nicht so weit gehen und dankbar sein für die Schulden und die finanziellen Fehler, die damit zusammenhängen. Ich wäre gerne ohne Schulden ins Berufsleben gestartet.
Aber ich kann aus vollem Herzen sagen, dass mir die Schulden und die 3 Jahre, in denen ich sie abgebaut habe und die mir eeeewig lang vorkamen, einiges beigebracht haben.
Über Geld. Über mich.
Seitdem ich schuldenfrei bin, hat sich mein Money Management kaum geändert. Auch mein alltäglicher Umgang mit Geld ist noch sehr ähnlich. Ja, ich habe mehr Geld zur Verfügung. Aber ich gehe sehr bewusst damit um.
Nachhaltige Veränderung anstatt Quick Tipps
Wäre es nicht schön, es bräuchte wirklich nur 7 Money Hacks und all deine Geld-Probleme würden sich in Luft auflösen?
Ich sag’s wie es ist: geht nicht.
Mir liegt viel mehr daran, dass du deinen Umgang mit Geld hinterfragst um ihn nachhaltig zu ändern. So, dass du stressfrei und ohne schlechtes Gewissen aufs Konto gucken kannst.
Deshalb lesen sich meine 7 Money Hacks vielleicht erst einmal etwas langweilig. Aber ich werde dir genau zeigen, wie sie deinen Umgang mit Geld positiv beeinflussen können und wie du anfängst, an deinem Money Mindset zu arbeiten.
Ich empfehle dir deshalb, diesen Blogbeitrag aufmerksam zu lesen. Denn es wird mehr um ein generelles Umdenken bei deinen Finanzen als um notdürftige Pflaster gehen.
Inhaltsverzeichnis
7 Finanz-Tipps, die dir in jeder finanziellen Lage helfen
Ich verkaufe, was ich nicht mehr brauche
Ich habe diesen kleinen Tick, dass ich immer anfange aufzuräumen und auszumisten, wenn mein Leben gerade chaotisch ist und ich das Gefühl habe, die Kontrolle zu verlieren. Ist wahrscheinlich ein ganz gesunder Bewältigungsmechanismus.
Wenn in meinem Kopf Unordnung herrscht, dann soll es wenigstens in meiner Wohnung ordentlich sein.
So ging es mir auch am Anfang meiner Schuldenfrei-Reise.
Ich war überfordert von dieser riesigen Zahl (30.000€ kommen einem vor wie der Mount Everest, wenn man ganz am Boden steht…), ich beschimpfte mich die ganze Zeit selbst im Kopf, dass ich so viele Schulden gemacht hatte und war plötzlich gezwungen, so viel über mich und meinen Umgang mit Geld zu reflektieren.
Das tat teilweise ganz schön weh.
Also habe ich ausgemistet.
Und dann angefangen, das ganze Zeug, dass ich über die Jahre angesammelt habe und nicht mehr brauchte, zu verkaufen.
Bücher, Kleidung, Deko, Alltagsgegenstände, ein altes Fahrrad und so weiter.
Schwuppsdiwupps hatte ich 100€ verdient. Und dann 300€. Und dann noch mehr.
Mit all dem Zeug, das mich plötzlich anwiderte, weil es in meinen Schränken vergammelte, konnte ich zu Geld machen???
Geld, das ich so dringend für meinen Notgroschen und die Schulden brauchte???
Yes please!
Seither gilt bei mir das Motto: was ich nicht mehr brauche, wird verkauft.
Die zusätzlichen Einnahmen sind nach wie vor ganz nett. Aber am meisten gefällt mir, dass es auch meinen Kopf ausmistet. Denn das habe ich nach wie vor regelmäßig nötig.
Ich gehe nicht mehr shoppen
Ok, fast nicht mehr. In Geschäften in der Innenstadt findet man mich eigentlich nur noch, wenn eine Freundin mich als Shoppingbegleitung einfordert.
(was ich ehrlich gesagt nicht so ganz verstehen kann, weil ich darin nicht gut bin. Ich habe nach 30 Minuten Hunger, meckere über die schlechte Luftqualität in den Läden und jammere, weil es keine Klamotten in meiner Größe gibt.)
Doch darin liegt vielleicht eine meiner größten Veränderungen:
Shopping ist kein Hobby mehr für mich.
Ich habe für mich selbst erkannt, dass Konsum und wenn wir ehrlich sind Überkonsum nicht das ist, womit ich meine Zeit verbringen will. Dass es nicht das ist, was mich glücklich macht.
Der Schuldenabbau hat mich gezwungen, den Endorphin-Zuschuss beim Shopping durch etwas anderes zu ersetzen. Hobbies, die nichts mit Geld ausgeben zu tun haben.
Und siehe da, diese Hobbies machen mich viel glücklicher. Und vor allem länger glücklich.
Wir gehen nämlich so gerne shoppen, weil wir bei jedem gekauften Teil einen kleinen Dopamin-Stoß im Gehirn bekommen. Doch leider hält er nicht sehr lange an. Also musst du schnell wieder nachlegen. Eine reale Suchtgefahr also.
Klar, ich kaufe mir manchmal neue Klamotten, Deko oder so. Das heißt auch nicht, dass ich gar nicht mehr in meinen Lieblings-Dekoladen gehe, um durch die Saison-Trends zu bummeln (sorry, aber das wäre kein schönes Leben).
Es heißt, dass ich bewusste Entscheidungen treffe, wenn ich etwas Neues brauche oder haben will. Meistens shoppe ich jetzt online und warte immer 24 Stunden, bevor ich etwas bestelle.
Außerdem ich kaufe nur, was ich mir wirklich leisten kann. Dafür spielt der nächste Tipp eine wichtige Rolle:
Ich habe einen Spaß-Spartopf
Denn es ist doch so: wir sind Genussmenschen. Wir wollen Problemen und Herausforderungen so viel wie möglich aus dem Weg gehen.
Denn sobald wir das Gefühl haben, auf jede Lebensqualität und jeden Spaß verzichten zu müssen, wird der Schuldenabbau, der sowieso schon stressig ist, noch anstrengender.
Deshalb scheitern so viele auch daran.
Ein Spaß-Spartop und Spaß-Budget verhindert, dass du das Gefühl hast, ein Genuss-freies Leben zu führen und es irgendwann aufgibst, deine Schulden konsequent abzubezahlen.
Und ganz ehrlich: das war einer meiner größten Erfolgsfaktoren.
Denn es ist doch so: wir sind Genussmenschen. Wir wollen Problemen und Herausforderungen so viel wie möglich aus dem Weg gehen.
Denn sobald wir das Gefühl haben, auf jede Lebensqualität und jeden Spaß verzichten zu müssen, wird der Schuldenabbau, der sowieso schon stressig ist, noch anstrengender.
Deshalb scheitern so viele auch daran.
Ein Spaß-Spartop und Spaß-Budget verhindert, dass du das Gefühl hast, ein Genuss-freies Leben zu führen und es irgendwann aufgibst, deine Schulden konsequent abzubezahlen.
Ich bestelle selten Takeout und kaufe keine Snacks unterwegs
Sondern ich bin die, die immer ein Vesperbrot in der Tupperdose dabei hat. Wenn nötig, für alle.
Meine Schuldenfrei-Reise hat mir gezeigt, dass gerade in solchen kleinen Alltagsgewohnheiten viel Sparpotential steckt. Vor allem bei Lebensmitteln. Selber kochen ist immer günstiger.
Pluspunkt: ich war schon immer eine gute Köchin. Aber während ich meine Schulden abbezahlt habe, habe ich auch da mein game noch ein bisschen upgesteppt.
Auf Genuss wollte ich schließlich nicht verzichten (s.o.). Also habe ich gelernt, wie ich schlau einkaufe und das beste aus meinen Lebensmitteln raushole.
Irgendwie ist das auch so ein Prinzip-Dings für mich. Unterwegs schnell Essen auf die Hand kaufen hat wenig mit Genuss zu tun und ist oft überteuert. Und schnell mal ein Restaurant suchen, vergeudet Zeit und wenns dann nicht gut schmeckt, auch Geld.
Da belege ich mir lieber zu Hause ein ordentliches Brötchen mit doppeltem Käse und dreifachen Essiggurken.
Auch Takeout gibt’s selten. Weil ich gerne koche (und besser 😂)
Achja, fällt dir was auf?
Bei mir gibts keine Verbote. Shopping? Ja, aber nur achtsam. Snacks unterwegs? Ja, aber nur wenn es gar nicht vermeidbar ist. Takeout? Ja, wenn ich wirklich Bock drauf habe.
Aber alles nie aus Gewohnheit. Darin liegt das Erfolgsgeheimnis.
Es geht nicht darum, etwas zu verbieten und komplett zu verzichten. Es geht darum, Maß zu halten.
Bewusst zu entscheiden, was zu dir und deinen finanziellen Zielen passt, aber nicht deine komplette Lebensqualität deinen Finanzen unterzuordnen.
Die richtige Balance eben.
Ich gehe nur mit Einkaufszettel einkaufen
Und nie hungrig.
Wer kennt’s nicht: Der Tag im Büro war stressig und du willst nur noch schnell was einkaufen gehen für Abendessen. In der Kantine gab’s nur labbrigen Salat, also muss es was herzhaftes sein. Lasagne wäre geil. Schnell in Supermarkt. Habe ich eigentlich noch Teigplatten? Und Sojageschnetzeltes? Das letzte Mal war das echt gut mit den Karotten. Nehme ich lieber auch noch mit.
Zu Hause stellst du fest, dass du auch die letzten drei Einkäufe die Teigplatten zur Sicherheit mitgenommen hast und im Kühlschrank noch ein Rest Curry steht.
Ziemlich teure Angelegenheit, oder?
Als ich meine Schulden abgebaut habe und an allen Ecken und Enden sparen wollte, habe ich gelernt, dass wir das größte Sparpotential bei unseren Einkäufen im Supermarkt haben. Vor allem dann, wenn du schnell Geld sparen willst.
Mit guter Vorratsplanung, Mahlzeiten Planung und einem Einkaufszettel wird nicht nur das einkaufen entspannter. Du sparst auch Geld, weil du nur die Lebensmittel einkaufst, die du auch wirklich brauchst.
Dazu passt auch der nächste Tipp:
Ich verschwende keine Lebensmittel
Ich achte wirklich penibel darauf, dass das teure Stück Ziegenkäse nicht in den Untiefen unseren Kühlschranks verschwindet und dann Monate später mit blau-schwarzer Schicht wieder auftaucht.
Klar, das spart Geld. Aber es hat mir auch etwas Anderes gezeigt: wie wichtig es ist, das wertzuschätzen, was wir mit unserem Geld kaufen.
Das fängt bei Lebensmitteln an.
Denn das Wichtigste, das wir uns mit unserem Geld kaufen können, ist etwas zu essen. Es ist existenziell. Deshalb sollten wir unser Geld gerade in diesem Zusammenhang zu schätzen wissen.
Während meiner Schuldenfrei-Reise habe ich gelernt, für das Geld, das ich habe, dankbar zu sein. Manchmal war es nämlich wirklich nicht viel. Umso wichtiger war es, mein Geld gut zu nutzen.
Auch heute lebe ich nach dem Motto: Nix wegschmeißen und lieber ne Restpfanne draus machen.
Ich repariere wo möglich
Ok, ich glaube, du merkst, worauf ich mit meinen letzten Money Hacks hinaus will. Denn auch bei diesem Tipp geht es darum, eine neue Wertschätzung für dein Geld und die Gegenstände, die du damit kaufst, zu finden.
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, mich immer zuerst zu fragen, ob ich etwas reparieren kann, anstatt es zu ersetzen.
Denn oft bedeutet ein klein bisschen (Zeit-) Aufwand eine große Geldersparnis. Vom Aspekt der Nachhaltigkeit mal abgesehen.
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